Die Bertha-von-Suttner-Schule im Spiegel der Presse
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Mittwoch, 11.05.2011
Seht her, was wir drauf haben
Bertha-von-Suttner-Schüler gaben ein Konzert, das von einer Vernissage eingerahmt war
Die Schüler der "Bertha" gaben eine Kostprobe ihres musikalischen Könnens. Hinzu waren Arbeiten ausgestellt, die im Kunstkurs entstanden sind.
Ute Zeller, Schulleiterin der Bertha-von-Suttner-Schule (BvS) in Mörfelden-Walldorf brachte es auf den Punkt. "Wir verkopfen", sagte sie bei der Begrüßung der rund 150 Gäste in der voll besetzten Aula der Gesamtschule. Sicher eine ungewöhnliche Aussage gerade an einer Schule, die mit ihrem Gütesiegel Hochbegabung wirbt. "In Eurem Alter waren wir nach der Schule die ganze Zeit draußen unterwegs und kamen irgendwann abends nach Hause", erzählte sie.
Heute sei der Terminkalender vieler Schüler so voll, wie der von Managern. "Wo bleibt denn da die Zeit, sich selbst zu entdecken", fragte Ute Zeller. Der Mensch brauche etwas, wo er ganz anders sein darf, machte die Schulleiterin deutlich. Und die Kombination aus Konzert und Vernissage war ein Ergebnis dieses Bestrebens.
Die Besucher hatten während der Konzertpause die Gelegenheit, eine Ausstellung der BvS-Kunstkurse zu begutachten.
Foto: Karlheinz G. Niess
Die Bertha-von-Suttner-Schule hatte ihre Schüler eingeladen, an einem Musikwettbewerb mitzumachen. Einmal etwas anderes zu machen, als nur nach guten Noten zu streben.
Dass das Ganze allerdings ein Wettbewerb war, konterkarierte die Bemühungen ein wenig, auch wenn die Musiklehrerin Gudrun Krause-Stockert sich bemühte, in bester pädagogischer Manier zu sagen, dass alle Gewinner seien, auch diejenigen, die nicht auf den vorderen Plätzen landeten.
Mutiger Auftritt
Letztlich hatte sie damit recht. Die Schüler aus allen Jahrgangsstufen, die auf der Bühne zu erleben waren, zeigten teilweise großes Können. Und selbst wenn bei dem einen oder anderen die Töne nicht immer da saßen, wo sie hätten sein sollen - alleine der Mut, sich vor rund 150 Klassenkameraden, Lehrer und Eltern zu stellen, machte sie alle zu Gewinnern.
Dieser Wettbewerb ist alle zwei Jahre, jeweils im Wechsel mit dem Musical, das die Schüler inszenieren. Eingeteilt in die verschiedenen Altersgruppen stellten sich die jungen Künstler am 5. April der strengen Jury, und jetzt konnten die Besten auf der Bühne der Aula zeigen, was sie drauf haben.
Die musikalische Bandbreite war groß. Von leisen Balladen am Flügel, akustischen Gitarren bis hin zu richtig fetzigen Rythmen der Bands waren beinahe alle Musikrichtungen vertreten. Trotz oder gerade wegen der zunehmend schwüler und dicker werdenden Luft in der Aula war die Stimmung fantastisch. Die Auftritte wurden mit teilweise frenetischem Beifall gekrönt.
"Wir hatten einen Schlagzeuger ohne Band und eine Band ohne Schlagzeug", erzählte Gudrun Krause-Stockert. Also brachten sie die Jungs zusammen und die Brüder Felix, Ferdinand und Frederik brachten die Aula mit dem Schlagzeuger Patrick zum Kochen.
Beeindruckende Fotos
Da war es ganz gut, dass anschließend die Pause kam und damit der zweite Teil des Abends - die Vernissage. Denn die Kunstkurse der "Bertha", wie Lehrer und Schüler ihre Schule nennen, hatten ebenfalls einiges geleistet. Beeindruckend waren die Fotografien des Leistungskurses Kunst der Jahrgangsstufe zwölf. Die Wahl der Motive überzeugte ebenso, wie stilistische Elemente, die sehr gezielt eingesetzt wurden. Patina wie bei alten Aufnahmen, Schwarz-Weiß-Bilder oder auch etwas verstörende Bildaussagen faszinierten die Betrachter. Auch die gemalten Arbeiten zeugten von viel künstlerischem Potenzial bei den Schülern. Stillleben, Landschaftsgemälde, Zeichnungen und Porträts zierten die Wände.
Dieser künstlerische Abend zeigte, dass die Schüler der Bertha-von-Suttner-Schule nicht Gefahr laufen, nur zu verkopfen - denn auch die kreative Ader kommt zur Geltung.